„Nach bald dreimonatigem Wohnen in dieser Ueberbauung möchte ich mein Empfinden zum Ausdruck bringen. Jedesmal wenn ich meine Wohnung verlasse, veranlasst mich ein bestimmter Blickwinkel zu kurzem Innehalten, Betrachten, Sich-Einwirken-Lassen des Lichts und der Formen. Das dezentral angeordnete Treppenhaus (ausgerechnet mein grosses Problemobjekt, deswegen ich die alte Wohnung verlassen musste) zieht mich hier in einen Bann; bringt mich in ein Staunen. Einerseits bleibt durch diese Anordnung eine Anonymität der Mieter gewahrt, während andererseits die Wohnungszugänge doch wieder gewissermassen aus einem Zentrum kommend gestaltet sind! Das Treppenhaus bildet das eigentliche Nervenzentrum des Baus – sendet Botschaften in die Wohnungen, werden aus den Wohnungen wiederum herausgetragen in die Oeffentlichkeit –
Mitten in der Ueberbauung erstrahlt ein technisches Kunstwerk. Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet scheint der Bau das Kunstwerk zu umschliessen…
Bei diesen Betrachtungen kommt man automatisch zum Schluss: Die ganze Ueberbauung ist ein Kunstwerk schlechthin!“ 9.9.2021